Fungi Care ist englisch.
Man spricht es so aus: Fungi Kär.
Der Titel bedeutet auf Deutsch: Pilz-Fürsorge.
Simone Truong erforscht, wie Pilze in der Natur füreinander sorgen.
Pilze haben kein Gehirn wie Menschen.
Aber sie teilen Nahrung und Informationen mit Pflanzen.
Simone Truong und ihre Gruppe studieren Pilze in einem Garten.
Spezielle Mikrofone helfen ihnen bei der Arbeit.
Sie hören damit, was unter der Erde passiert.
Sie wollen sich um die ganze Gemeinschaft kümmern.
Das schliesst nicht nur Menschen, sondern auch Pilze und andere Lebewesen ein.
Simone Truong möchte von den Pilzen lernen, wie man gut für alle sorgen kann.
Am 22. Oktober 2023 ist noch ein Workshop.
Die Teilnehmer*innen gehen mit einem Pilzexperten in den Wald.
Danach essen sie zusammen.
«Lieber Pilz,
ich bin die Tochter von Menschen, die das Meer überquert haben, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich bin eine Schwester, die gelernt hat, zu teilen und zu trennen. Ich bin eine Mutter von Kindern, um die ich mich kümmere. Ich bin eine Geliebte, die versucht, in der überwältigenden Erschöpfung nicht loszulassen. Ich bin eine Künstlerin, die zu überleben versucht. ich bin eine Freundin, die zu weit weg ist.
Ich versinke in der Erde, folge deinem Netz aus Mycelien und fliege mit den Sporen im Wind. Führe mich durch deinen Körper und deine Bewegung.
In Fungi Care suchen die Choreografin Simone Truong und die Musikerin Martina Buzzi aka Harmony nach Verbindung mit einer Gemeinschaft, die mehr als nur Menschen umfasst. Während es auf einer Wiese am Waldrand dunkel wird, verlagert sich unsere Wahrnehmung zunehmend nach Innen. Fungi Care entführt uns in eine Welt des Überganges, der Unsicherheit und Schwebe zwischen dem Jetzt und unseren Träumen. Und in dieser Zwischenwelt nehmen wir uns als Element in einem unsichtbaren Netz von gegenseitiger Abhängigkeit, umso deutlicher wahr.
Fungi Care beschäftigt sich mit dem Thema Care (deutsch: Fürsorge) und will von den Pilzen lernen. Denn diese spielen eine einzigarte Rolle im Ökosystem. In Symbiose mit Pflanzen tauschen sie Nahrung aus, vermitteln innerhalb ihres Netzwerks Informationen und können so zugleich als «Care Giver», «Care Receiver» und Vermittler innerhalb einer Gemeinschaft verstanden werden. In einer Gesellschaft, die Care auslagert, privatisiert und unsichtbar macht, antwortet Fungi Care mit sanftem Widerstand. Fungi Care plädiert für ein Verständnis von Care als auf Gegenseitigkeit beruhende Fürsorge. Dabei wird Fürsorge als dem Leben inhärentes Prinzip verstanden, dass über das menschliche Sozialgefüge hinausreicht und das Herz eines resilienten Ökosystems bildet.
Warme, wetterfeste Kleidung und Schuhe werden für den Besuch der Aufführung wie auch des Workshops sehr empfohlen. Bei Regen findet die Vorstellung an einem überdachten Ort im Grünhölzli in Altstetten statt. Für die Anfahrt sollte genügend Zeit eingerechnet werden.
Bei der Vorstellung am Sonntag, 29. Oktober wird vor Ort eine Kinderbetreuung angeboten. Ab 16h nimmt eine ausgebildete und praktizierende Fachfrau Betreuung Kinder in Empfang und kümmert sich um sie bis sie nach der Vorstellung (ca. 18h) um sie. Anmeldung per Email bis spätestens 26.10. erforderlich an: radalot894@gmail.com.
GESSI LOVES!
Bereits 2020 fanden die ersten Gespräche für eine Zusammenarbeit statt, doch Simone Truong liess sich bei der Konzeption ihrer neuen Arbeit nicht hetzen. Das widerspiegelt sich sowohl in ihrer Arbeitsweise als auch im ihrer inhaltlichen Auseinandersetzung: Nachhaltigkeit und Sorgetragen spielen dabei zentrale Rollen wie auch der Wunsch, Platz zu lassen, damit Ideen wachsen und gedeihen können. Die Art und Weise, wie Simone Ökologie und Kunst verschränkt, ist einzigartig. Und durch einen begleitenden Workshop können Zuschauer*innen sogar ins Handeln kommen!
Künstlerische Leitung, Choreografie und Performance | Simone Truong |
Musikalische Leitung | Martina Buzzi aka Harmony |
Projektleitung und konzeptuelle Mitarbeit | Linda Zobrist |
Dramaturgie | Catalina Insignares |
Produktion | Verein Overseas |
Kostüm | Mariana Grünig |
Mitarbeit Text | Simon Froehling |
Klangregie | Manolo Müller |
Outside Eye | Anna Massoni |
Fotografie | Flurin Bertschinger |
Caretaker | Rebecca Beffa |
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Produktion | Vereins Overseas |
Co-produktion | Gessnerallee Zürich |
Unterstützt von | Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Kulturförderung des Kantons Solothurn, Ernst Göhner Stiftung |
Partner | Verein Grünhölzli |