Fears & Affections ist englisch.
Man spricht es so aus: Fiers änd Affektschens.
Das bedeutet auf Deutsch: Ängste und Gefühle.
In dem Stück kommen Kakerlaken vor.
Kakerlaken sind Insekten.
Sie sehen aus wie dunkle Käfer.
Viele Menschen finden Kakerlaken eklig.
In dem Stück geht es um Gefühle
und ob man Kakerlaken mögen kann.
Musiker*innen spielen Liebes·lieder für die Kakerlaken.
Das Stück geht 2 Stunden.
Die Zuschauer*innen können jederzeit kommen und gehen.
Fears & Affections - el dia que me enamoré de las bichas ist eine Entschleunigungs-Erfahrung. Eine Einladung zur sinnlichen Überwindung des eigenen Ekels. Ein Tanz zwischen Schauder, Zärtlichkeit und Erregung. Am Anfang steht die Faszination für ein Insekt: die Kakerlake. Das Ungeziefer schlechthin. Der Kakerlake wird übernatürliche Widerstandsfähigkeit nachgesagt. Wir assoziieren das gepanzerte Tier mit Schmutz, fehlender Hygiene und Krankheiten.
Genau hier setzen die argentinische Künstlerin Victoria Papagni und die schweizer Künstler*in Tobibi Bienz an. Was befindet sich hinter der Ekel-Schranke? Was finden wir vor, wenn wir uns auf die Annäherung mit dem Ungeziefer einlassen? Dies sei vorweggenommen: Zärtlichkeit und Erregung spielen eine Rolle. Seit fünf Jahren leben die Künstler*innen mit Kakerlaken zusammen und haben sich der Recherche mit und über die Tiere verschrieben. Zentral ist dabei die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, mit dem Ekel, welchen wir dem eigenen Tier-Sein gegenüber verspüren. Der strafende Blick einer auf Hochglanz polierten Effizienzgesellschaft, welche unsere Körper als defizitäre Organismen kennzeichnet und uns so abhängig macht vom Streben nach dem normativen Imperativ.
Welche Art von Beziehung kann zwischen Mensch und Kakerlake entstehen? Tobibi Bienz und Victoria Papagni lassen sich auf die Begegnung mit den Insekten ein und überschreiten dabei Grenzen. Der menschliche Körper wird abstrahiert und vermengt sich mit dem Insekt. Die Kakerlake transformiert sich in dem Prozess vom Ungeziefer zur zärtlichen Gefährtin, welche die Rückbesinnung auf das eigene Körper-Sein unterstützt, und weiter zum Fetisch. Oder transformiert das Insekt uns? Ekel und Erregung sind beides multiple Reaktionen des limbischen Systems im Gehirn. Zur Auslösung der sexuellen Erregung tragen beim Menschen neben dem hormonell bedingten Appetenzverhalten optische, akustische, olfaktorische, taktile und haptische Schlüsselreize sowie assoziative gedankliche Verknüpfungen bei. Jede Berührung kann eine Erregung auslösen. Können wir Sex mit einer Kakerlaken haben?
Fears & Affections - el dia que me enamoré de las bichas ist eine Installation mit Videos, 3D Skulpturen und einer Durational Performance mit live Sound. Eine intime (Grenz-)Erfahrung. Zusammen mit sechs Performer*innen aus Buenos Aires und einer Handvoll Kakerlaken laden Victoria Papagni & Tobibi Bienz das Publikum dazu ein, sich auf ungewohnte Begegnungen einzulassen.
12./ 13./ 14. April
Performance & open practices with a lovesong from Urska Preis / rouge.ah
18./ 19./ 20. April
Performance & open practices with a lovesong from Violeta Garcia
20. April
Love Letter to a cockroach Reading
laute Musik
Gessi Loves
Die Liebe zwischen Victoria Papagni, Tobibi Bienz und den Kakerlaken reicht weit zurück. Eine Geschichte zwischen Ekel und Zuneigung, Liebesbekundungen und Furcht. In Kollaboration mit den Kakerlaken laden die Künstler*innen zu einer begehbaren Installation, einem Never Ending Love Letter, einer Performance ein und geben Einblicke in ihre (nicht-)menschliche Welt. Fears & Affections ist eine langfristige Interspezies-Kollaboration zwischen den Kakerlaken und Victoria Papagni - visuelle Künstler*in aus Argentinien und Tobibi Bienz - interdisziplinäre Künstler*in aus der Schweiz.
Künstlerische Leitung | Victoria Papagni & Tobibi Bienz |
Co-Choreografie, Performance & Kollaboration | Kakerlaken (argentinische Waldschaben) |
Performance von und mit | Quillen Mut, Dana Ferrari, Patricio Ruiz, Corina Lagos, Tobibi Bienz, Demo Santi und Victoria Papagni |
Lovesong to a Cockroach | Aylu (10.März), rouge.ah Urška Preis (12. & 13. & 14. April), Violetta Garcia (18. & 19. & 20. April) |
3D-Skulpturen Design | Victoria Papagni |
3D Skulpturen Umsetzung | Mario Astutti |
Shoe Design Kollaboration | Deseo Zapatos |
Mushi Parasites | Kami Koni |
Szenografie | Ricas Estudio |
Nail Art | Ivana Milenkovic (#hotmailhotnail) Hechiceras Spa |
Camera | Tim Wettstein, Mauricio Asial, Luciano Demarco |
Sounddesign | Antonella Criscione |
Musik | Aylu Yoto |
Colourgrading | Humberto Mundim |
Bergführer & Sicherheit | Mischu Wirth |
Make Up | Juan F Aguilar, Jean-Vera Bourgignon |
Assistenz Videoproduktion | Marisa Eugenia Rossini, Dama Seta, Tomas |
Kollaboration Entomologie | Prof. Dr. Monica Iglesias & Universidad de Buenos Aires, Juan C. Stazzo & Fundation Miguel Lillo |
Mentorships & kuratorischer Support | Paula Baro, Ossias Yanov, Marina Quesada |
Produktionsleitung Schweiz | Daniela Guse |
Produktionleitung Argentinien | Marina Quesada |
Technische Leitung Schweiz | Robert Meyer |
Produktion Schweiz | Pascal Etzensperger |
… |
Eine Produktion von Kakerlaken & Victoria Papagni & Tobibi Bienz in Koproduktion mit Gessnerallee Zürich. Die Produktion ist finanziert aus den zweckgebundenen Produktionsgeldern der Stadt Zürich, die die Gessnerallee als Ko-Produktionsinstitution erhält. | |
In Co-Produktion mit | Gessnerallee Zürich, Proa21, LODO Platoforma |
Residenzen & Kollaborationen | nos.envera, SKK Residency Genua Stadt Zürich, ProHelvetia South America, Atelier Mondial Basel, Residencia La Rural, CheLa |
Finanzielle Unterstützung | Proteatro Ciudad de Buenos Aires, Stadt Zürich Kultur, ProHelvetia, Ernst Göhner Stiftung, SIS - Schweizerische Interpretenstiftung |