Im Musiktheaterstück _Lieder ohne Worte_sehen wir ein kaputtes Auto, das raucht. Es steht im Wald, es ist Nacht. Das Radio rauscht und man hört Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Szene sieht aus, wie in einem Film auf amerikanischen Landstrassen. Auf der Bühne sind Musikerinnen und Musiker. Sie bearbeiten die Klavierstücke von Mendelssohn. Der Regisseur und Bühnenbildner Thom Luz fragt im Musiktheaterstück Lieder ohne Worte, was passiert, wenn eine Katastrophe passiert ist. Leben wir noch? Und was nun? Wenn wir nicht über die Katastrophe sprechen können, helfen Töne.
Ein rauchendes Autowrack auf einer nächtlichen Waldlichtung, aus dessen kaputtem Radio romantische Salon-Träume von Felix Mendelssohn Bartholdy rauschen. Diese musikalische Crash-Skulptur wird im Lauf einer Vorstellung von fünf Klang- und Illusionsexpert*innen minutiös aufgebaut - Scherbe um Scherbe, Klang um Klang. In der Gegenüberstellung zu dieser sich langsam zusammensetzenden Blech-Katastrophe erweitert ein elektrisches Kammermusiktrio Mendelssohns Klavierzyklus Lieder ohne Worte um ungeahn- te Hall- und Geräuschdimensionen. So wird das Ende eines Road-Movies zum Ausgangspunkt der neuen Musiktheater-Entwicklung des Schweizer Regisseurs und Bühnenbildners Thom Luz.
Lieder ohne Worte handelt von Schock und Sprachlosigkeit, von Perspektivenwechseln, Zerstörung und Zukunft und der notwendigen Neukonstruktion der Gegenwart. Wie haben wir uns gegen die Wand gefahren? Existieren wir noch? Und was nun? Wo die Worte nicht hin- reichen, formieren sich die Töne neu. Im Zusammenspiel von katastrophischen Bildern und musikalischen Überlagerungen entsteht eine filigrane, minutiös durchdachte Raumkomposition.
Mit | Fhunyue Gao, Mara Miribung, Daniele Pintaudi, Samuel Streiff, Mathias Weibel |
Inszenierung, Raum | Thom Luz |
Musikalische Leitung | Mathias Weibel |
Dramaturgie | Kathrin Veser |
Kostüme | Tina Bleuler, Katharina Baldauf |
Sounddesign | Martin Hofstetter |
Lichtkonzept | Thom Luz, Tina Bleuler |
Technische Leitung | Jens Seiler |
Tourneetechnik | Tobias Vögeli |
Bühnenbau, Autotechnik | Patrik Riman |
Regieassistenz | Ilario Rascher |
Kommunikation/Diffusion | Ramun Bernetta |
Produktionsleitung/Diffusion | Gabi Bernetta |
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Produktion: Thom Luz und Bernetta Theaterproduktionen. Co-Produktion: Kaserne Basel, Gessnerallee Zürich, Théâtre Vidy-Lausanne, Wiener Festwochen, Hellerau - Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Unterstützt durch: Stadt Zürich Kultur, Fachausschuss Theater & Tanz BS/BL, Pro Helvetia - Schweizer Kulturstiftung, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Elisabeth Weber Stiftung, Ernst Göhner Stiftung. |