Das Performance-Stück Motherhood - A Performance Evaluation (Deutsch: Mutterschaft, eine Performance-Untersuchung) thematisiert den Wert und die Bewertung von Sorgearbeit. Sorgearbeit bedeutet Betreuung und Pflege von Menschen und Hausarbeit. Drei Performerinnen machen eine Ausbildung und eine Prüfung, um offiziell als Mutter anerkannt zu werden. Im Stück betrachten wir das Mutter-Sein wie einen Job, für den wir normalerweise einen Lohn erhalten.
Ich wollte schon immer in diesem Bereich arbeiten.
Ich wollte schon immer diesen Beruf ausüben.
Ich wollte schon immer Karriere machen.
Ich mache meine Leidenschaft zum Beruf.
Drei Performerinnen durchlaufen einen Ausbildungsgang und eine Eignungsprüfung, um als eidgenössische anerkannte Mutter zertifiziert zu werden. Sie konfrontieren sich mit den Erwartungen dieses Berufsfeldes, mit den Tücken und Freuden von Care-Arbeit. Sie müssen sich ihren Fähigkeiten und Schwächen stellen und sind mit der unerbittlichen Frage konfrontiert: 24h/7Tage Betreuung - radikale Pausenlosigkeit - will ich das und eigne ich mich für diesen Beruf? Was wenn die Frage mit «Ja» beantwortet wird? Mündet die Ausbildung in ein Bewerbungsgespräch? Wird eine für die Bewerberin passende Stelle angeboten? Unterschreibt sie den Vertrag? Wird sie von Zweifeln geschüttelt? Tritt sie die Stelle an oder entscheidet sie sich im letzten Moment um?
Motherhood - A Performance Evaluation untersucht, welchen Wert wir der Care-Arbeit zusprechen und lädt das Publikum ein, das Stellenprofil «Mutter - radikale Pausenlosigkeit» zu schärfen. Nach welchen Kriterien bewerten wir diese Arbeit und wie wichtig ist diese Performance für die Gesellschaft? Für diese Evaluation kommen zum Einsatz: Fakten, assoziative Tests, Spoken Word auf Musik, performative Szenen, Humor, dilletantisches HR-Knowledge uvm.
Für die Sonntagsvorstellungen wird eine kostenlose Kinderbetreuung für Kinder von 0-8 Jahren angeboten zwischen 17.00 und 20.00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten: info@gessnerallee.ch
Im Anschluss an die Vorstellung vom 9. April findet ein Nachgespräch mit der Geschlechterforscherin und Soziologin Franziska Schutzbach statt.
Die Vorstellungen vom 9. und 10. April sind mit Audiodeskription.
Gessi loves Monika Truong
«Geht nicht in die Kirche, geht ins Theater!» So was könnte man sowohl der Zürcher Theatermacherin Monika Truong als auch der Gessnerallee in den Mund legen. Das Theater als gemeinschaftsfördernder und -bildender Begegnungsort ist was uns verbindet. Theater als realitätsstiftender Ideen-Kreissaal, in dem Realität und Fiktion manchmal auch nicht mehr von einander zu trennen sind, konnte man schon bei Monikas letzten Projekten Enjoy Racism (mit Thom Reinhard) und Be Part Of erleben. Nun sind wir gespannt, wie sie uns diesmal überrascht!
Konzept & künstlerische Leitung | Monika Truong |
Performance | Judith Koch, Daniela Ruocco, Monika Truong |
Künstlerischer Support | Beatrice Fleischlin |
Szenografie | Céline Bessire, Steffen Hägele, Matthias Winter, Stefan Wülser |
Licht & Ton | Robert Meyer |
Eine Produktion des Vereins Overseas in Co-Produktion mit Gessnerallee Zürich. Gefördert durch die Stadt Zürich und SOkultur Lotteriefonds Kanton Solothurn. |