Fatima Moumouni sagt: «Ich bin ein feuchter Traum der Intersektionalitätstheorie, wenn man sie nur schlampig genug interpretiert! Prädestiniert für all diese progressiven Themen, die heutzutage so verunsichernd sind: ‚WAS DARF MAN DENN HEUTZUTAGE NOCH SAGEN?!‘ Deshalb werde ich auch als Token oder Messias zu allen möglichen Veranstaltungen eingeladen, in denen es um Anti-Rassismus, Diskriminierung, Migration und sogar Flucht geht. Absurd, was letzteres anbelangt. Da erzähle ich weissen Menschen dann immer, dass ich glaube, dass Unsicherheit in solchen Themen erstmal was Gutes ist, weil sie uns erlaubt, einen Schritt zurück zu gehen und zu hinterfragen. In dieser Position fühle ich mich sehr sicher! Doch wer Unsicherheit promotet, sollte sich selbst auch mal in Unsicherheit begeben!»
Genau das passiert in dieser Reihe, in der Moumouni einen Moment auf die Bühne bringen möchte, an dem unangenehme Fragen gestellt werden, auf die man vielleicht erstmal keine Antwort hat. Und/Oder Momente, die ungewohnt sind, weil die Sprechenden ein Defizit aufdecken: Wie gehe ich mit Leuten um, denen ich noch nicht oft zugehört habe? Ziemlich verunsichernd! Es geht darum, zu normalisieren, nicht gut aussehen zu müssen, wenn man auf Defizite angesprochen wird oder eben noch nicht souverän ist. Und damit noch besser auszusehen, weil man sich nicht so unsexy verteidigt! Also weg von Verteidigungshaltung, hin zu … was eigentlich?
Dieses Mal ist Joschla Weiss zu Gast, Schauspielerin, Tänzerin und Rom*nja Aktivistin aus Berlin. Die beiden werden über Antira-Arbeit ablästern und schauen was übrig bleibt, wenn sie Kunst von Künstlerin trennen. Im Gespräch geht es um Solidaritätstrends, Allianzen, Wut, Scham und Enttäuschung, sowie Kunst als Ventil und Vehikel, um gesellschaftliche Diskurse anzusprechen. Und dann noch um dieses «was darf man denn eigentlich noch sagen» - denn da sind sich viele Leute, wenn es um Sinti*zze und Rom*nja, beziehungsweise Gadjé-Rassismus geht, besonders unsicher.
Joschla Melanie, kurz Joschlanie, ist Schauspielerin und Tänzerin, Mitgründerin des Rom*nja Power Theaterkollektives Berlin. Teil der inirromnja, einer Politischen Rom*nja initiative.
Sie lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrer Schauspielausbildung und einem Master in Theaterwissenschaft spielte sie in verschiedenen Theaterstücken. Zuletzt war sie in der Hauptrolle Rita in dem Tanztheaterstück Rom*njaCity- Stadt befreiter Menschen. Auf der Suche nach einer möglichen Welt, zu sehen, 2021 uraufgeführt im Gripstheater Berlin. 2022 spielte sie eine Rolle in dem Theaterstück Die Strasse nach Babylon, welches an der Volksbühne Berlin zu sehen war. Ebenfalls spielt sie in der Kriminalserie Kommissarin Lukas unter der Regie von Uwe Janson die Rolle der Sarah Rothbauer (2022), im ZDF.
weitere infos www.joweiss.org
https://youtu.be/V1PM0QmlEow
Fatima Moumouni sagt: «Ich bin ein feuchter Traum der Intersektionalitätstheorie, wenn man sie nur schlampig genug interpretiert! Prädestiniert für all diese progressiven Themen, die heutzutage so verunsichernd sind: ‚WAS DARF MAN DENN HEUTZUTAGE NOCH SAGEN?!‘ Deshalb werde ich auch als Token oder Messias zu allen möglichen Veranstaltungen eingeladen, in denen es um Anti-Rassismus, Diskriminierung, Migration und sogar Flucht geht. Absurd, was letzteres anbelangt. Da erzähle ich weissen Menschen dann immer, dass ich glaube, dass Unsicherheit in solchen Themen erstmal was Gutes ist, weil sie uns erlaubt, einen Schritt zurück zu gehen und zu hinterfragen. In dieser Position fühle ich mich sehr sicher! Doch wer Unsicherheit promotet, sollte sich selbst auch mal in Unsicherheit begeben!»
Genau das passiert in dieser Reihe, in der Moumouni einen Moment auf die Bühne bringen möchte, an dem unangenehme Fragen gestellt werden, auf die man vielleicht erstmal keine Antwort hat. Und/Oder Momente, die ungewohnt sind, weil die Sprechenden ein Defizit aufdecken: Wie gehe ich mit Leuten um, denen ich noch nicht oft zugehört habe? Ziemlich verunsichernd! Es geht darum, zu normalisieren, nicht gut aussehen zu müssen, wenn man auf Defizite angesprochen wird oder eben noch nicht souverän ist. Und damit noch besser auszusehen, weil man sich nicht so unsexy verteidigt! Also weg von Verteidigungshaltung, hin zu … was eigentlich?
Dieses Mal ist Joschla Weiss zu Gast, Schauspielerin, Tänzerin und Rom*nja Aktivistin aus Berlin. Die beiden werden über Antira-Arbeit ablästern und schauen was übrig bleibt, wenn sie Kunst von Künstlerin trennen. Im Gespräch geht es um Solidaritätstrends, Allianzen, Wut, Scham und Enttäuschung, sowie Kunst als Ventil und Vehikel, um gesellschaftliche Diskurse anzusprechen. Und dann noch um dieses «was darf man denn eigentlich noch sagen» - denn da sind sich viele Leute, wenn es um Sinti*zze und Rom*nja, beziehungsweise Gadjé-Rassismus geht, besonders unsicher.
Joschla Melanie, kurz Joschlanie, ist Schauspielerin und Tänzerin, Mitgründerin des Rom*nja Power Theaterkollektives Berlin. Teil der inirromnja, einer Politischen Rom*nja initiative.
Sie lebt und arbeitet in Berlin. Nach ihrer Schauspielausbildung und einem Master in Theaterwissenschaft spielte sie in verschiedenen Theaterstücken. Zuletzt war sie in der Hauptrolle Rita in dem Tanztheaterstück Rom*njaCity- Stadt befreiter Menschen. Auf der Suche nach einer möglichen Welt, zu sehen, 2021 uraufgeführt im Gripstheater Berlin. 2022 spielte sie eine Rolle in dem Theaterstück Die Strasse nach Babylon, welches an der Volksbühne Berlin zu sehen war. Ebenfalls spielt sie in der Kriminalserie Kommissarin Lukas unter der Regie von Uwe Janson die Rolle der Sarah Rothbauer (2022), im ZDF.
weitere infos www.joweiss.org
https://youtu.be/V1PM0QmlEow
Gessi loves Fatima Moumouni
Zugegeben, wir schwatzen gerne. Und Fatima auch. Wie sie sich von der gesellschaftlichen und ihrer eigenen Unsicherheit nicht verunsichern lässt, sondern sie produktiv für den Dialog nutzt, macht uns immer wieder Freude. Berührungsängste, Dilemmata und unbeantwortbare Fragen schwatzt sie zwar nicht tot, aber immerhin weicher, so dass man mit ihnen umgehen kann. Und ein Händchen für tolle Gesprächspartner*innen hat sie auch!