Das 2010 in Zürich als Reaktion auf die rechtspopulistische «Ausschaffungs-Initiative» gegründete Kollektiv Neue Dringlichkeit arbeitet an der Grenze zwischen Kunst und Aktivismus, an der Grenze zwischen Politischem und Privatem. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage: «Was ist für dich dringlich?» und das polyphone Gespräch. Prägende Themenfelder in den letzten Jahren waren die Fremdenfeindlichkeit der SVP, der Arabische Frühling, die Occupy Bewegung, die Reproduktion kolonialer Ungerechtigkeit im globalen Handel, Gender-Equality und utopische Preenactments. In ihrem letzten Projekt Der Widerspruch untersuchten sie zwei Jahre lang tiefe Meinungsverschiedenheiten, die Polarisierung des Diskurses, sowie Rechtsextremismus und dessen Bekämpfung. In wechselnden nicht-hierarchischen Konstellationen erarbeiten sie lokal und international Performances, Workshops, Ausstellungen, Kurzfilme und Interventionen.
Arbeiten von Neue Dringlichkeit wurden u.a. an der Gessnerallee Zürich, am Theater Rampe Stuttgart, am «Institut für theatrale Zukunftsforschung» im Zimmertheater Tübingen, beim Körber Studio Junge Regie, beim Heidelberger Stückemarkt, bei der Architekturbiennale Venedig, am Fast Forward Festival, beim Auawirleben, in Berlin, Hamburg, Ljubljana, Belgrad, Shanghai, Tel Aviv-Jaffa und São Paulo gezeigt.