Theater HORA aus Zürich ist eine der bekanntesten freien Tanz-, Theater- und Performance-Gruppen der Schweiz. Die Gruppe arbeitet regelmässig mit wichtigen Künstler*innen und Kollektiven aus dem In- und Ausland zusammen und bespielt die lokalen, überregionalen und internationalen Orte der Theaterszene. Gleichzeitig ist Theater HORA eine (Kultur-) Werkstatt für Menschen mit einer IV-zertifizierten «geistigen Beeinträchtigung» und als solche seit 2003 Teil der Stiftung Züriwerk, die sich für Menschen mit mehrheitlich kognitiver Beeinträchtigung engagiert.
Mit Jérôme Bels Produktion DISABLED THEATER wurde Theater HORA 2012 als eine der zehn besten Inszenierungen zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Verleihung des «Alfred-Kerr-Darstellerpreis für die herausragende Leistung einer jungen Schauspielerin» an die HORA-Darstellerin Julia Häusermann. 2014 wurde Julia Häusermann zudem für den New Yorker «Bessie Award» nominiert. All dies wurde überregional nicht nur als beachtliche künstlerische Leistung gefeiert, sondern auch als bahnbrechendes Zeichen für die Inklusion gewertet. 2016 erhielt Theater HORA vom Bundesamt für Kultur die höchste Theaterauszeichnung der Schweiz, den «Schweizer Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring». Neben dem erfolgreichen Theater-Ensemble gibt es bei Theater HORA aber auch eine zweite Abteilung — die HORA BAND.
Theater HORA ist davon überzeugt, dass einzig die Förderung der grösstmöglichen Autonomie der Weg sein kann, mit den Ensemblemitgliedern zu künstlerisch interessanten Resultaten zu gelangen, die dann auch wirklich zu einer Bereicherung der regulären Theaterlandschaft führen kann. Nicht die künstlerische «Normalisierung» und Anpassung der Ensemblemitglieder an die Normen und Konventionen des allgemeinen Theaterbetriebs ist der Weg zu ihrer Inklusion, sondern die Wahrnehmung, Wertschätzung und Förderung ihrer künstlerischen und menschlichen Einzigartigkeit.