Das Jahr ist noch frisch, die nächsten Monate liegen verheissungsvoll vor uns. Was nicht ist, kann noch werden, denn es ist noch nicht gewesen. Klingt nach Schlager, ist aber so. Eine Redewendung aus einem östlicheren Teil der Welt besagt, dass wir Menschen mit dem Rücken zur Zukunft stünden, während unser Blick stur auf die Vergangenheit gerichtet ist. Das einzige, was wir wirklich sehen können, ist das, was bereits geschehen ist.
Das Jahr ist noch frisch, die nächsten Monate liegen verheissungsvoll vor uns. Was nicht ist, kann noch werden, denn es ist noch nicht gewesen. Klingt nach Schlager, ist aber so. Eine Redewendung aus einem östlicheren Teil der Welt besagt, dass wir Menschen mit dem Rücken zur Zukunft stünden, während unser Blick stur auf die Vergangenheit gerichtet ist. Das einzige, was wir wirklich sehen können, ist das, was bereits geschehen ist.
Als ich vor Kurzem ein paar Leuten von dieser Idee erzählte, fanden sie den Gedanken beängstigend, dass die Zukunft sich hinter unseren Rücken auftut und wir blindlings hineinlaufen. Ich hatte die Redewendung jedoch so verstanden, dass sich die Zukunft hinter uns allen verändert, je nachdem, auf welche Aspekte der Vergangenheit wir uns entscheiden, den Blick zu richten. Schon eine kleine Drehung des Kopfes sorgt für einen Richtungswechsel. Oder anders: Was nicht ist, kann noch werden, denn es ist nur eine Frage der Perspektive.
Seit Jahren bemüht sich die eurozentristische Kunstwelt um neue Perspektiven, um sie stärker einzubeziehen, ihnen Gehör zu verschaffen oder gar um neue zu eröffnen. Doch auch die Kunst steht mit dem Rücken zur Zukunft, sie erlaubt sich nur dann und wann einen Schulterblick. Auch im 13. Zyklus gibt es einige davon, die möglicherweise den Kopf verdrehen, indem sie Orientierungssysteme auflösen, Unsicherheiten auftun und in denen Körper neue Blickrichtungen vorgeben. Schauen wir also, was da kommt.
– Ann Mbuti